..........und solltest DU mit diesem DEINBUCH immer noch nicht wissen, wer DU bist, hilft DIR vielleicht noch (ausser den anderen, in DEINEM MEINBUCH) nachstehend zitiertes Märchen........
"Der Adler und die Hühner" In einem Land in den Bergen lebte einst ein Bauer, der hatte Schafe und Rinder und einen Hühnerstall. Als er eines Tages über die Wiesen ging, da fand er ein grosses Ei.
Verwundert nahm er das Ei in die Hände, untersuchte es, fragte sich, von welchem Vogel es wohl sein könnte, und wie es auf die Wiese gekommen war. Er überlegte kurz, was er damit tut sollte, und schliesslich
nahm er es mit zu sich nach Hause und legte es zu den Hühnern in den Stall, auf dass diese es ausbrüten. Nach einer Zeit schaute er, was aus dem Ei geworden war, und er kam gerade in dem Moment dazu, als die Schale
krachte und sich ein Vogel-Mumpfele aus dem Ei herausschob. Noch war immer nicht zu erkennen, was das wohl für ein Vogel war, doch schon bald war klar, es war ein kleiner Adler. Von Hühnern ausgebrütet
und im Hühnerstall aufgewachsen, dachte der kleine Adler natürlich, dass er auch ein Huhn sei. Wenn der Bauer kam und Hühnerfutter verteilte, dann gackerte er wie die anderen und pickte wie sie die Körner vom Boden
auf - tagein tagaus, er kannte ja nichts anderes. Doch ab und zu sah er in der Ferne ein paar Vögel am Himmel entlang ziehen. Versonnen schaute er zu ihnen hin, spürt ein leichtes Ziehen in der
Brust, was er sich nicht erklären konnte, um dann wieder zu gackern und zu picken. Wieder und wieder sah er diese Vögel wieder gackerte er und pickte, wieder spürte er so etwas wie eine leise Ahnung, eine
Sehnsucht - doch er wusste nicht weshalb und wonach. Nun gab es am Ende des Bauernhofs einen steilen Abhang. Der Bauer hatte allen Hühnern streng verboten, auch nur in die Nähe dieses Abgrundes zu kommen,
denn früher war hier schon so manches Huhn abgestürzt und gestorben. Mit der aufkommenden Sehnsucht fühlte sich der kleine Adler mehr und mehr zu dem Abhang hingezogen. Heimlich trippelte er schon mal ein bisschen
näher, um dann vom Gockel angefaucht zu werden, dass er sich gefälligst wie die anderen Hühner an die Regeln zu halten hätte. Eines Tages sah der kleine Adler wieder Vögel majestätisch über den Himmel
ziehen. Einer rief ihm zu. "Hey du, kleiner Adler, du bist einer von uns, schwing dich auf und fliege mit uns!" Doch der kleine Adler schüttelte nur den Kopf: er und ein Adler - niemals, er war doch ein
Huhn, und er gackerte noch kräftiger als sonst. Doch wieder zogen die Vögel am Himmel entlang. Und wieder packten ihn Sehnsucht und Neugier. Eines Tages packten sie ihn so sehr, dass er den fliegenden Vögeln
nachlief, und er lief so schnell er konnte über den Hühnerhof um den Bauernhof herum. Er lief und lief und vergass alle Verbote und fand sich plötzlich am Abhang wieder. Er zitterte vom Laufen, er zitterte in seinem
Herzen. Einer der Vögel kam näher herangeflogen. Fast sanft sagte er: "Komm - flieg, das ist deine Bestimmung." Doch der kleine Adler stand zitternd dort, zitternd und zagend. Sollte er oder sollte er
nicht, er, der er doch ein Huhn war oder vielleicht doch nicht nur, oder vielleicht doch nicht. Und irgendwas in ihm liess ihn mit einem Mal ruhig werden. Er schaute auf den grossen Vogel über ihm, machte noch ein
paar Schritte auf den Abgrund zu und über den Abgrund hinaus - fast drauf gefasst, jämmerlich abzustürzen. Doch ganz von alleine öffneten sich seine Schwingen und der Wind nahm sich seiner an, nahm ihn auf. Er flog.
Er flog! Mit einem wunderbaren Jubel in seinem Herzen flog er, flog weiter, flog den grossen Vögeln, den Adlern hinterher, sah in der Ferne den Hühnerhof kleiner und kleiner werden. Und flog! Und flog! Und flog! |